Ihr nennt mich „König Grenofil“ und ich weiß, dass es für euch eine Freude ist, mir diesen Titel zu geben, weil ihr selbst nicht an das glaubt, was ihr mir an Achtung entgegenbringt. Auch ich lächle dann immer in mich hinein, so, wie ihr es tut, weil auch ich nicht an das glaube, was ihr mir an Achtung entgegenzubringen versucht.

 Zitat aus „Traumwelten“ – Seite 14

 

Wahre „Könige“ sind es schon immer, weil sie Freunde der Menschen sind, denen sie sich verbunden fühlen. Sie achten stets mit offenem Herzen auf die ihnen Nahestehenden und Schutzbedürftigen. Genaugenommen ist ein König ein Lehrer und Führer eines Volkes, dass an ihn glaubt, so, wie er selbst an dieses Volk glaubt. Die Größe dieses „Menschen“, der sich als „König“ titulieren lässt, ist bereit und fähig, sich jedem Anliegen eines anderen Menschen zu stellen, weil er selbst nichts Anderes hat, als sein Menschsein und seinen Glauben an Liebe und Gerechtigkeit!

 

Grenofil kennt die „Macht“, und er weiß, dass diese in kürzester Zeit alle guten Vorsätze in ihr eigenes Gegenteil verwandelt! Als Freund lebt er mit denen zusammen, die er liebt. Es braucht daher keinen „Titel“, der ihn zu dem machen soll, was er ohnehin schon ist.

 

Was aber machen „Ämter und Titel“ aus uns? Wir glauben, etwas zu wissen, was Anderen unbekannt ist; glauben, mehr und besser zu sein als jene, die sich diesen Status bisher nicht erarbeiten konnten. Wir wollen einmalig sein, was wir ohnehin schon sind, nur suchen wir im Außen die Bestätigung, die wir in uns nicht zu finden fähig sind, weil es dort nichts gibt, was der „Würde des Menschseins“ gleichkäme. „Titel“ machen aus uns „Menschen“, die wir nach außen hin präsentieren, während wir es in der Tiefe unseres Seins nicht sind! Das erzeugt einen „Hunger“ und ein „Bedürfnis“, mehr sein zu wollen oder besser, überhaupt sein zu wollen. Ein Titel (Meister, Ingenieur, Doktor, Vorstand, Minister, Präsident, u.a.) führt durch „Identifikation mit diesem Titel oder Amt“ dazu, zu glauben, wichtiger zu sein als alle anderen! „Wir sind ja ganz oben an der Spitze, zu der sonst niemand Zugang hat. Wir sind was ganz Besonderes!“

 

Die gesamte Geschichte des Menschen kennt unzählige „Könige“, die sich einmal dazu ernannt, zu Monstern entwickelten. Ihnen wurde ein Amt anvertraut, dass durch die ihnen unterstellten „Minister“ mit politischen Lügen gefüttert wurde, um eine „Macht und Stärke“ zur Schau zu stellen, um andere Staaten, andere Herrscher und sogar das eigene Volk zu manipulieren und in eine Richtung zu führen, die selbst dem König fremd erschien, weil es nie die Richtung war, in die er wollte!

 

Hier seien zwei Beispiele von „Königen“ angeführt, die sowohl der Vernunft als auch der Menschlichkeit gefolgt sind:

 

Dschingis Khan: Er war Herrscher des Mongolenreiches, dass größer war, als die ursprüngliche UDSSR und China zusammen! Sein damaliges „Internet“ bestand aus Spähern, die zu Pferde so schnell waren, dass sie innerhalb weniger Tage die Botschaft eines Aufstandes eines Dorfes oder einer ganzen Stadt weitergeben konnten! Er hatte einen Verhaltenskodex, an den sich jeder zu halten hatte, um in Frieden leben zu können, für den er eintrat. Brach aber jemand diesen Kodex, so wurde jeder in der Stadt oder im Dorf getötet. Selbst die Kinder! Wenn sie auch nichts dafürkonnten, dass möglicherwiese ihre Eltern einen Aufstand geplant und geprobt haben, so würden sie wissen, wer ihre Eltern und Verwandten getötet hat, um sich dann, wenn die Zeit gekommen ist, an dem zu rächen, der das getan hatte. Dschingis Khan setzte damit selbst ein Zeichen für alle, niemals den Kodex zu brechen, außer im direkten Gespräch mit ihm! Sein Tod ist unklar! Es wird vermutet, dass er an den Folgen eines Sturzes vom Pferd starb, wobei auch Feinde im Gespräch sind!

 

Mahatma Gandhi: Er war nicht wirklich ein „Herrscher“, und doch beeinflusste er durch die Art, sein eignes Leben zu führen, das Leben von vielen Millionen Menschen, weil er für die Liebe und den Frieden in jedem Menschen eintrat! Er setze sich für die Freiheit Indiens ein, war ein Gegner des Rassismus und speziell der Rassentrennung, und lebte und propagierte stets selbst den gewaltfreien Widerstand! Mehr als ein Revolutionär trat er friedlich für das ein, was wir heute unter „Menschlichkeit“ verstehen. Er saß für viele Jahre im Gefängnis ein für das, was seine Überzeugung war, und er wurde mit 78 Jahren Opfer eines Attentats!

 

Von Gandhi kenne ich eine Geschichte, die besagt, dass eine besorgte Mutter zu ihm kam, um ihrem Sohn das Zuckeressen abzugewöhnen. Streng hielt sie ihren Sohn an der Hand, und forderte den Mahatma auf, ihm das Essen von Zucker zu verbieten. Gandhi aber bat um zwei Monate Geduld! Nach zwei Monaten aber kam die Frau mit ihrem Sohn an der Hand wieder. Sie war fest entschlossen, ihrem Sohn das Zuckeressen abzugewöhnen! Wieder wurde sie zu Gandhi vorgelassen, der sie sogleich erkannte. Mit finsterem Blick sagte er nur kurz zu dem Jungen: „Hör auf, Zucker zu essen!“ Die Mutter aber verstand nicht! Warum musste sie zwei Monate warten, bis der Mahatma die Worte sprach, die sie sich schon beim ersten Mal gewünscht hatte? Die Antwort Mahatma Gandhi ist die: „Als Du damals gekommen bist, habe ich selbst noch Zucker gegessen. Ich konnte es ihm nicht verbieten, weil ich es selbst noch praktiziert habe! Jetzt, wo ich frei davon bin, konnte ich es Dir und ihm sagen!“

 

Grenofil aber glaubte all dem nicht! Wohl führte er das Volk der Dadafus an, weil er weiß und wusste, und doch identifizierte er sich nicht mit dem ihm zugetragenen Titel! Wir alle sind tief in unserem Wesen „Menschen“, die wir sein wollen, wobei ein jeder weiß, dass der „Titel Mensch“ ein „Titel“ ist, den er nicht zu tragen fähig ist, weil er es für sich selbst noch nicht geschafft hat, einer zu sein! Deshalb lächelt Grenofil! Und er lächelt, weil er um die „Macht“ weiß, die ihm anhängen wird, um etwas zu tun, was er nicht zu tun bereit ist! Seine Welt ist die Liebe, und nicht die „Bestätigung durch Titel“ oder gar die „Macht“!

 

Unsere „Welt“ ist eine ganz andere! Der „Persönlichkeit“, die selbst nur ein falsches Bild dessen wiedergibt, was wir an „Menschlichkeit“ in uns tragen, folgen wir, weil wir gelernt haben, aus ihr „Erfolg“ zu schöpfen. Die „Persönlichkeit“ lässt uns wissen, ein jemand zu sein, während wir nicht mehr sind, als eine Erscheinung! Wir sind „Doktoren“ oder „Ingenieure“ oder was auch immer … und glauben damit, mehr zu sein, als das, was wir sind: „Menschen“! „Wir haben aus uns etwas gemacht! Wir haben einen Titel!“ Kein Mensch muss sich vor dem Titel eines anderen verbeugen, weil dieser Titel wie ein Gürtel ist, den sich jener umgelegt hat, damit die eigene Hose nicht rutscht!

 

Einst kam jemand zu Bruce Lee, und fragte nach einer Gürtelprüfung. Bruce sagte nur: „Die Farbe Deines Gürtels ändert sich nur durch Deine Bemühungen, den Weg zu verstehen! Hast Du den Weg nicht verstanden, bringt Dir die Farbe des Gürtels nichts, weil ein Gürtel nur eine Funktion hat: Die Hose soll nicht rutschen!“ In frühen Zeiten gab es keine „Gürtelprüfungen“, weil die Menschen noch Zeit hatten! Der Gürtel selbst wurde niemals gewaschen! Er wurde getragen, wobei er sich mehr und mehr mit Schweiß und Salz verband, um optisch die Farbe hervorzubringen, die sich jener Schüler wünschte und erarbeitet hatte. Riss der Gürtel, wurde er durch einen „Weißen“ ersetzt, der nur zeigen sollte, dass der Schüler weiterhin bereit ist, zu üben! Irgendwann aber wurde der Gürtel schimmelig grau, bis aus ihm ein Schwarz wurde, dass mit der Zeit zu verbleichen schien, um wieder weiß zu werden! Nun ist der anfängliche „Schüler“ bereit, Fragen zu stellen, die einem „Meister“ gebühren, weil dieser wieder als „Schüler“ auf einen „Plan“ tritt, den er noch nicht versteht!

 

Deshalb lächelt Grenofil! Er folgt seinem eigenen Weg der „Liebe“, die auf „Freiheit“ aufgebaut ist. Wohl ist er der „Anführer“ der Dadafus, doch glaubt er nicht an den „Titel“, der ihm zugetragen wird, weil er weiß, diesen nicht zu brauchen. Er hat mehr aus sich „gemacht“, als die meisten, und doch hat er seinen Weg noch nicht beendet! Er lächelt, weil er auf dem Weg ist, das zu werden, was die anderen ihm nachsagen, ohne es aktuell geworden zu sein! Er ist ein wahrer Freund der Menschen, der es geschafft hat, seine eigenen Bedürfnisse so umzuwandeln, dass sie denen helfen, die ihm nachfolgen! Grenofil kann den Titel „König“ nicht annehmen, weil er es nicht ist, und nicht sein will! Er ist ihr Freund, weil sie ihn lieben und er sie liebt!