Wer und was ist Argamon?

 

"Wer ist dieser Argamon, und was will er?“, wollte Gongina wissen.

 

„Argamon ist der „Schlaf“, ist die „Dunkelheit“. Er tritt auf als Bewusstsein, als Offenheit und Ehrlichkeit, tritt auf als Freund und liegt als Bettler am Straßenrand. Er lässt Dich glauben, zu wissen, während Du weniger weißt, als vor dem Moment, wo er Dir das gab, was Du Wissen nennst. Er darf nichts anfassen, darf es nicht begreifen, und doch ist er wie eine Spinne, die ihr Opfer, einmal ins Netz gegangen, einspinnt und fesselt. Er macht aus jedem ehrlichen Gedanken das Gegenteil, macht aus dem Ideal eine Realität, die Dich immer weiter hineinzieht in seinen Bau! Und während Du selbst glaubst, in Deine Freiheit und Individualität zu gehen, gehst Du ihm mit offenen Armen und offenen Herzens direkt in seine Arme. Wenn Du als Freund in seinen Armen liegst, hast Du alles verloren, was Dich in dieses Leben gebracht hat; hast alles Wichtige unwichtig gemacht, bist innerlich schon gestorben, bevor Du wirklich gelebt hast! Und während Du Deine Träume und Dein Leben ihm geopfert hast, lässt seine Güte und Gnade Dich glauben, das Leben zu leben, für das Du geboren wurdest.“

Zitat aus „Traumwelten – Die Glocken von Arabesi

 

Ich habe es ganz bewusst vermieden, Fremdwörter anderer Sprachen zu nutzen, weil die deutsche Sprache ein ideales Medium ist, mit dem fast alles beschrieben werden kann. Doch was nützt uns eine Sprache, wenn wir den Sinn seiner Worte nicht begreifen oder verstehen? Wer es geschafft hat, in wenigen Sekunden alles hier bisher Geschriebene zu lesen, den mag ich fragen: „Was bedeutet „Schlaf“, und was „Bewusstsein“? Was ist „Offenheit“ und was „Ehrlichkeit“? Was ist „Realität“ und was ist „Wissen“?

 

Erst jetzt fängt das „Denken“ an, weil vorher etwas ablief, dass einem Programm vergleichbar als „Lesen“ bezeichnet werden kann! Wir haben gelernt, alle geschauten Buchstaben so schnell zu einem Wort zu verbinden, dass wir fähig sind, gelesene Worte in einen fließenden Text zu übersetzen, um ihn lesen zu können. Ein Scanner kann wohl die Konturen von Worten und Bildern erfassen, damit sie später, digitalisiert, bearbeitet werden können, doch der Scanner weiß nichts von all dem, was er gerade verarbeitet hat. Der Scanner ist eine „Maschine“, dazu geschaffen, analoge Informationen in digitale umzuwandeln. Und auch das Übertragen der Worte und Bilder entlang unserer Nervenbahnen bis hin zum Gehirn ist ein Verarbeitungsprozess, den wir nicht so richtig wahrnehmen, weil ja alles so schnell geht! Wenn wir auch nicht immer alles „sofort“ verstehen, weil es, wie schon betont, so schnell geht, haben wir ja noch unser „Gedächtnis“, dass uns noch immer glauben lässt, alles erfasst und verstanden zu haben, was das Wesen und den Inhalt der uns zugeführten „Informationen“ betrifft! 

 

Aber das „Gedächtnis“ ist oft trügerisch! Psychologische Tests haben ergeben, dass Probanden einen einmal gelesenen Text, jeder für sich, ganz anders widergeben, und damit auch ganz anders „interpretieren“! Texte und auch Gespräche, die uns nahegehen, weil wir durch sie mit etwas verbunden werden, was uns interessiert, werden viel leichter so erinnert, wie die ursprüngliche Information war, weil es uns wichtig war, diese so anzunehmen, um sie in Erinnerung zu behalten. Anders bei Texten und Gesprächen, die wir nur „flüchtig“ erfassen! Unser Gedächtnis könnte sich, bei entsprechender Schulung an fast jedes gesprochene und geschriebene Wort erinnern, doch leider durchlaufen alle Informationen eine „Firewall“, wo die „Spreu vom Weizen“ getrennt wird. 

 

„Wer ist dieser Argamon, und was will er?“, wollte Gongina wissen. 

 

Argamon ist der Verstand! Für die meisten meiner Leser, ich kann es förmlich spüren, stellt sich die Frage, warum ich dem Verstand einen neuen Namen gegeben habe? Ich habe ihm einen neuen Namen gegeben, weil er keine Funktion ist, die uns untersteht, sondern weil er ein Wesen ist, dass uns dominiert! Alles, aber auch wirklich alles, lebt und stirbt in seinem Urteil! Denn nur der Verstand lässt alle Wahrnehmungen unserer Sinne zu dem Leben erwachen, die er anerkennt, weil er alles, was er nicht anerkennt, weil er es eben nicht erkennt und auch nicht erkennen kann und will, sofort „ausfiltert“, damit wir es nicht wahrnehmen, also nicht als wahr annehmen können!

 

Du kannst nicht „Nicht-denken“!

 

Allgemein wird davon ausgegangen, dass wir selbst es sind, die unsere Gedanken „erzeugen“. Als Descartes seinen berühmten Satz prägte: „Ich denke, also bin ich!“, ging er davon aus, etwas zu sein, wobei er nicht sagte, was! Auch ging er davon aus, dass er selbst es ist, der „denkt“. Wenn ich mich aber einmal ganz ehrlich und offen beobachte, dann läuft in mir ein 24-Stunden-Dialog ohne sichtbaren und gegenwärtigen Gesprächspartner, wobei es niemanden zu geben scheint, der diesen „Dialog“ zu stoppen vermag! Genaugenommen ist dieses Hintergrundrauschen in mir nichts weiter als Wahrnehmung, die nicht und niemals mit dem „Denken“ verwechselt werden sollte! Denken ist ohne eine Instanz, die nicht identisch ist mit den Gedanken, die sie näher zu betrachten versucht, unmöglich! Alles von mir wahrgenommene; alles, was in mir glaubt, zu „Denken“, ist ohne die Instanz, die allein fähig ist, aus all dem Kauderwelsch, was ich wahrnehme, etwas wahrhaftes und wertvolles zu machen, nichts weiter als Dissoziation! Es ist eine „Wahrnehmung“ ohne „Bewusstsein“. Es ist eine „Wahrnehmung“, die sich des „Wahrgenommenen“ nicht wirklich bewusst ist noch wird! Wie ein „Radio“ bin ich, dass nicht den richtigen „Sender“ findet, um der „Empfänger“ zu sein für die „Informationen“, die zu mir fließen, um mit „Achtsamkeit“ und „Aufmerksamkeit“ und „Bewusstsein“ zu etwas Wertvollem für mich gemacht werden könnten! Genaugenommen könnte ich nun sagen, bin ich wie ein Eisberg: Während mir selbst, weil die Instanz zugegen ist, 20% meiner wahrgenommenen Gedankenaktivitäten mehr oder minder bewusstwerden, liegen 80%, aller wahrgenommen Gedanken, im Untergrund! Das heißt aber nicht, dass sie nicht wichtig für mich sind! Unser Kopfgehirn legt Muster für Vorgänge an, die mehr als einmal wiederkehren, weil ein jeder „Gedanke“ eine ihm eigene „Information“ in sich trägt, die das „Gehirn“ erkennt!

 

Descartes Aussage: „Ich denke, also bin ich!“ kann so einfach nicht hin- noch angenommen werden, weil sich die Frage stellt, wer und was dieses ICH ist, um das Denken zu können, was zu der Schlussfolgerung führt, zu sein! Nochmals: „Ich denke, also bin ich!“ zeigt nicht auf, wer wirklich denkt, noch zeigt die Aussage auf, wer wirklich ist! Denn, wenn ich meinen Tag voller Gehirn- und Gedankenaktivität beobachte, dann stelle ich fest, dass mein „Ich“ zu über 80% nicht bei mir ist, weil es mir erlaubt, mich Einflüssen auszusetzen, zu denen es scheinbar keinen Bezug hat. Genaugenommen hat mich mein „Ich“ allein gelassen!

 

Das also, was ich mich nenne, ist nicht identisch mit dem, was ich mein Ich nenne. Ist das jemandem aufgefallen? Jeder nimmt sein „Mich“ und sein „Sich“ wahr … aber kaum jemals das Ich!

 

Wäre das eigene Ich zugegen, so gäbe es keine wirkliche Diskrepanz zu dem, was wir erleben und wahrnehmen, weil unser Ich die Instanz ist, die selbst Argamon zu beherrschen vermag! Mit dem „Mich“ und „Mir“ spielt Argamon, weil diese beiden nicht identisch sind mit dem ICH!

 

Was genau macht Argamon mit uns?

 

Argamon allein entscheidet, was wirklich und was Traum und damit Illusion ist! Und er entscheidet, was wichtig und was unwichtig ist, weil er dafür da ist, unser Leben innerhalb der Bahnen aufrecht zu erhalten, in denen wir kreisen dürfen und sollen.

 

Descartes nennt diese Instanz ICH, weil er davon ausging, dass er es ist, der „seine“ Gedanken denkt! Und so kam er zu der Schlussfolgerung, dass er, um zu denken, sein müsse! Aber jeder Stein, jede Pflanze und jedes Tier ist eine Form von Sein, einfach, weil sie sind! Ich übertreibe jetzt, weil ich mal ein Späßchen machen mag … Aber alles, was ist, nimmt an einer Wahrnehmung teil, die mit „Bewusstsein“ umschrieben werden kann. Nur, weil Minerale, Pflanzen und Tiere und sogar Menschen nicht wirklich bewusst miteinander „kommunizieren“, heißt das noch lange nicht, dass alle Gedanken dieser Welt spurlos an ihnen vorüberziehen. Ein Radio, dass alle Sender dieser Welt zu empfangen fähig ist, empfängt „Gedanken“. Das Radio ist weit entfernt davon, sich einzubilden, diese selbst zu erzeugen! Es nimmt sozusagen an allen Wellen und Signalen dieser Welt teil! Aber ein Radio würde von sich selbst niemals behaupten: „Ich habe Gedanken in mir, also bin ich!“ Dem Radio, als „Maschine“, fehlt die Instanz, die ihm sagt, welchen Sender es einstellen soll, damit der Sinn der Gedanken empfangen und weiterverarbeitet wird. Keine „Maschine“ dieser Welt hat die Macht der „freien“ Entscheidung, außer, sie wurde ihr von „Außen“ oder von „Oben“ einprogrammiert, was weiterhin bedeutet, dass alle Entscheidungen der Maschine weiterhin „unfrei“ sind, weil sie vorgegeben wurden! Im Nicht-fokussiertem-Zustand befindet sich jedes „Radio“ im Bewusstsein des kollektiven Unterbewusstseins, was bedeutet, dass es alles empfängt, was jemals war. Alles, was unbewusst geschah und geschieht, rutscht spätestens zum Zeitpunkt des Todes in dieses Bewusstsein, um weiterhin allen Bewusstseinsebenen zur Verfügung zu stehen, um diese zu erlösen! Das besagte „Radio“ ist also, weil es nicht „gestimmt“ oder „eingestellt“ wurde, im ständigen Kontakt mit allen Informationen, die es empfangen kann, nur ist niemand zugegen, der „Klarheit“ einstellt, um die Botschaften klar und deutlich zu vernehmen. Kurz: Es befindet sich im Zustand des Hintergrundrauschens! Jedes Radio empfängt also genau das, was ich wahrnehme …

 

Dann aber kommt die Rettung!

 

Der Verstand legt sich über das „Mich“ und „Mir“, weil diese nur Empfindungen sind. „Ich bin anders als Du und all die anderen!“ „Mich gibt es so, wie ich bin, nur einmal! Und das belegt meine „Einmaligkeit“!“ Diese „Einmaligkeit“, die so oberflächlich daherkommt, ist begründet darin, dass kein Körper jemals an zwei oder mehreren Orten gleichzeitig sein kann. Wäre das möglich, weil sich die einzelnen Atome und Moleküle mit „Supra-Lichtgeschwindigkeit“ von einem zum anderen und wieder zurückbewegen würden, könnten zeitgleich ein oder mehrere Körper „identisch“ sein, was aber unmöglich ist! Gleichfalls müssten die Gegebenheiten zur Zeit der Zeugung identisch sein und auch die geografische Geburt! Zwillinge kommen nicht gemeinsam zur „Welt“. Einer muss der Erste sein!

 

Der Verstand legt sich zwischen unser „Ich“ und dieses „Mich & Mir“, und damit zwischen die empfangenen und zum Teil wahrgenommenen Gedanken und zwischen die wahre Instanz, die das Wahrgenommene und Empfangene wahrlich und wahrhaftig annehmen könnte. Genaugenommen ist der Verstand nichts anderes, als die 1. Ableitung von Bewusstsein, die sich im Wahrnehmen äußert. Und der Verstand selbst ist die 2. Ableitung dessen, was wir Vernunft nennen! Somit macht der Verstand noch etwas, was der Vernunft ganz fernliegen würde! Argamon bringt Ordnung in unser Leben, statt Wahrhaftigkeit! Er bringt Struktur und Form in ein Leben, dessen Parameter Spontanität und Chaos sind. Dabei ist Chaos nichts, vor dem wir uns fürchten müssten, weil Chaos eine Welt ist, in der alles passieren kann … nur liegt dieses Chaos weit außerhalb unserer Zulänglichkeit! Was wir als „Chaos“ bezeichnen, ist nur eine Unstimmigkeit innerhalb der Ordnung, die von Argamon, also vom Verstand ausgeht! Hier ein paar Beispiele:

 

1) Chaos ist ein Zustand „unkontrollierter“ Aktivitäten, deren Ursprung und Quelle gefunden werden müssen, um sie der Ordnung zuzuführen!

 

a. Dabei greift der Verstand zumeist auf die gleichen Kräfte zurück, die vom Chaos auszugehen scheinen. So werden z.B. terroristische Attacken „vehement bekämpft“ … Kampf gegen Kampf! Hier stellt sich aber die Frage, von wem in Wirklichkeit und Wahrheit welche Aktivitäten ausgehen, um zu Reaktionen zu führen, die der wirklichen Wahrheit und Wahrhaftigkeit entsprechen! Hier könnte es nämlich so sein, dass sich eine Minderheit gegen die Macht der Masse stellt, um sich der Macht und friedlichen Aggressivität entgegenzustellen, um auf Defizite aufmerksam zu machen, wobei es den Weg der „Kommunikation“ gäbe, an den aber keiner der Betroffenen glaubt!

 

b. Kräfte“ … Menschen, Umwelt, Natur, etc. sollen durch massiven Einsatz wieder dahin gebracht werden, dass sie mit den eigenen Zielen konform laufen! Dabei hat doch der Verstand selbst für ein Ungleichgewicht innerhalb der Menschen, der Umwelt und der Natur gesorgt! Er, der Verstand, glaubt, alles in eine Ordnung bringen zu können, wobei er weit über sich selbst hinauswächst! Der „Kleine Dealer“ verschwindet mal kurz für mehrere Jahre hinter Gittern, weil er ein „kleines Licht“ ist, während der korrupte Vorstand eines Großkonzerns kurz im Untergrund verschwindet, um dann zwei Jahre später wieder als „Held“ gefeiert zu werden! Der Masse entgeht nicht, was für die Kleinen gilt, und ebenso weiß die Minderheit derer, die glauben, besser zu sein, als die Masse, dass sie um die Strafen herumkommen, weil sie besser sind, als die Masse! „Dabei sind sie nicht besser! Sie sind nur anders!“ Wäre die Minderheit derer, die glauben, besser zu sein, wirklich besser, so würden sie ein Leben als „Gutes Vorbild“ führen.

 

2) Spontanität muss angemeldet werden, weil sie eine Äußerung ist, auf die entsprechend reagiert werden sollte!

 

a. Spontanität kennt keine Karenzzeit, weil sie spontan ist! Genaugenommen ist Spontanität eine sehr machtvolle Kraft, der sich nichts und niemand erwehren kann. Ähnlich einem Vulkan, erfährt sie einen Spannungsaufbau, doch liegt dieser sehr weit und tief in der Psyche oder im Universum selbst begründet. Spontanität wirkt als Impuls auf die sie umgebende Welt ein, was zu weitreichenden Folgen führen kann. Beim Menschen kann es zu unkontrollierbaren motorischen Bewegungen kommen. Das kann geniale aber auch katastrophale Folgen haben! So wirft ein Maler, aus Wut und Enttäuschung darüber, dass das Bild nicht gelingen mag, alle seine Pinsel gegen das Bild. Der Maler ist außer sich und verlässt sein Atelier. Später kommt er wieder und erkennt das wunderbare und schöne Ausmaß dessen, was dieser "Anfall" ausgelöst hat. Spontanität ist weit außerhalb jeder Kontrollierbarkeit!

 

b. Die meiste „Spontanität“ geht vom Verstandes selbst aus, nur, würde er diesen „Fehler“ niemals zugeben! Gepaart mit „Trotz“ wird dann zum Beispiel gesagt: „Wir tun es jetzt, weil wir es sonst wohl nie tun werden!“ Juristisch würde das aber als "Vorsatz" oder "vorsätzlich" durchgehen, nur sind Juristen Diener Argamons!

 

c.  Die Natur und das Leben selbst halten sich an keine Vorgaben, weil sie tun, was sie tun wollen und müssen!

 

Als Gongina zum ersten Mal vor einem „Baum“ stand, staunte sie nur voller Verwunderung. Dann wurde ihr erklärt, dass dieses „Etwas“ ein „Baum“ sei. Fortan sah sie nur noch „Bäume“, wobei sie einen jeden nicht wirklich wahrnahm, weil es ja nur ein „Baum“ war. Aber kein Baum ist jemals identisch mit einem anderen. Eine Eiche ist keine Tanne, und eine Esche ist keine Kiefer, so, wie eine Erle keine Buche ist! Argamon hilft uns. Er gibt jedem Baum einen Namen, so, dass wir jeden Baum, jeden Strauch, jedes Tier und jeden Menschen „erkennen“. Dabei erkennen wir gar nichts! Wir sehen einen „Hund“, jedoch nicht seine Einmaligkeit! Wir sehen eine „Eiche“, nicht jedoch ihre Einmaligkeit! Wir sehen einen „Menschen“, nicht jedoch seine Einmaligkeit!

 

Ein kleiner „Test“

 

Ein jeder, der nicht gerade einer Farbenschwäche erliegt, kennt die Farbe „Rot“! Es gibt rote Tomaten, rote Rosen, rote Chili und rote Paprika. Es gibt rote Tulpen und rote Blätter. Alles, was wir kennen, und was uns als „Rot“ erscheint, gehört hierher! Alle hier beschrieben „Formen“ sieht jeder mehr oder weniger in seinem „Geist“. Bei den Worten „rote Tomaten“ sieht ein jeder einen „Busch“ voller roter Tomaten. Oder jemand sieht sie in der Gemüseabteilung des Einkaufscenters. Selbst „rote Tulpen“ sehen wir im Blumenladen oder in Holland stehen. Wo immer wir auch einen der beschriebenen Gegenstände „gesehen“ haben, wir „wissen scheinbar“, um was es sich handelt! Natürlich wissen wir das, weil Argamon es uns beigebracht hat! Er hat uns also mehr oder minder etwas gebracht, um es als wahr anzunehmen, und, sollten wir jemals danach gefragt werden, sollten wir fähig und imstande sein, es wiederzuerkennen! Dieses „Wiedererkennen“ schreiben wir oft dem „Kopfgehirn“ zu, und geben ihm damit eine „Macht“, die es allein, ohne die Instanz, die ihm sagt, an was es sich erinnern soll, nicht hat!

 

Jetzt stell ich mal einige ganz „dumme“ Fragen: „Wie sehen Tomaten aus?“ Wie sehen rote Tomaten aus? Beide Antworten fielen gleich aus! Oder? Sie sind erstens rund, und, weil wir über „rote“ Tomaten gesprochen haben, sahen alle Tomaten rot aus. Es gibt rote, gelbe und grüne Paprika! Wie sieht eine rote Paprika aus? Kommen da etwa Zweifel auf, weil es längliche und ehr runde rote Paprika gibt? Dabei habe ich ja nicht nach der Form gefragt … nur nach der Farbe! Wer jetzt an die „Form“ gedacht hat, der ist sehr nahe dran, Argamon zu erkennen! Doch, es ging ja um einen Test! Stellt Euch die Farbe „Rot“ vor! Sie darf keine „Form“ haben! Es soll einfach nur die Farbe „Rot“ sein!

 

Den meisten von Euch fällt es bestimmt sehr schwer, nur die Farbe „rot“ zu sehen, ohne ihr eine Form zu geben! Wenn es euch leichter fällt, dann könnt ihr die Farbe eurer Wahl nehmen, nur darf sie keine „Form“ haben! Ein reines Rot, oder ein reines Gelb, ein reines Grün oder ein reines Blau! Nicht das Blau eines Himmels, und nicht das Grün eines Waldes oder einer Wiese, nicht das Gelb einer Blume oder eines Hauses oder eines Autos! Nein! Nur die Farbe eurer Wahl!

 

Wenn es euch schwerfällt, dann nur deshalb, weil wir nicht gelernt haben, uns eine Welt so vorzustellen, wie sie ist, weil uns eine Welt gezeigt wird, wie sie sein soll! Das ist Argamon! Er friert unser Denken ein, friert unsere Wahrnehmung ein, macht alles klein und logisch erfassbar, wobei es nicht einmal einen logischen Grund für Begründungen gibt, weil diese alle mehr oder weniger frei erfunden sind!

 

 

Aber Argamon ist noch viel mehr! Davon aber später!